Amtsblatt 529, Oktober 2019

Amtsblatt_April_2019_web[1].pdf

24.10.2019

VORWORT DES BÜRGERMEISTERS

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Purkersdorferinnen und Purkersdorfer!

Kultur- & Partnerstadt

Ein Sommer der Superlative ist zu Ende gegangen und der Herbst hat nicht weniger aufregend begonnen. Musikalischer Höhepunkt war sicherlich die Liederreise von Angelika Kirschlager, die unserer schönen Wienerwaldstadt internationales Flair verlieh.
International war es auch am 4. Oktober. Der Besuch des Bürgermeisters aus Nagai der gemeinsam mit einer Delegation aus unserer japanischen Freundschaftsstadt nach Purkersdorf kam. Krönender Abschluss des Besuchs war das Konzert vom Chor „Vocalconsort“ aus Bad Säckingen, der gemeinsamen Partnerstadt von Purkersdorf und Nagai. Die Japaner zeigten sich von unserer Stadt begeistert und sprachen eine Einladung zu den Olympischen Spielen nächstes Jahr aus. Solche Besuche zeigen immer, dass man viele Dinge als selbstverständlich nimmt, um die uns andere beneiden. Wie z. B. unseren einzigartigen Naturpark.
Dass der Wienerwald nicht nur ein besonderer Erholungsplatz ist, sondern auch als künstlerische Inspiration dienen kann, zeigte die Stadtgalerie Purkersdorf mit der beeindruckenden Ausstellung „Natur Skulptur“, bei der Werke von Anselm Reiter und Fotos von Elise Madl präsentiert wurden. Vielleicht entdecken Sie bei einem Waldspaziergang noch die eine oder andere Skulptur in der Natur.
Mein persönliches kulturelles Highlight diesen Herbst war die Premiere von „Ein Käfig voller Narren“, vom Theater Purkersdorf, das übrigens nächstes Jahr schon seinen 30 Geburtstag feiert. Die Schauspielgruppe rund um die beiden Hauptdarsteller Werner Pleischl und Helmut Tschellnig sorgten für einen kurzweiligen und äußerst unterhaltsamen Abend – schön dass wir diesen Verein in Purkersdorf haben.

Klimastadt

Aktuell gibt es kaum ein Thema, das so sehr polarisiert wie der Klimawandel. Für die einen ist das Ende der Welt in greifbarer Nähe und für die anderen ist es pure Panikmache. Normalerweise treffe ich meine Entscheidungen immer auf Grundlage von Fakten. Ich gebe aber zu, dass ich bei diesem Thema – vor allem aufgrund der Komplexität – mehr auf mein Gefühl höre. Und knappe 40 Grad im Sommer sowie immer neue Hitzerekorde fühlen sich einfach nach Klimaerwärmung an.

Daher begrüße ich die Initiative der Purkersdorfer Jugend, die im Zuge von Fridays for Future auch in Purkersdorf eine Kampagne gestartet hat. Unter dem Motto: „Auch viele kleine Schritte führen ans Ziel“, wurde ein Ideen-Baum „gepflanzt“, auf dem alltagstaugliche Ideen präsentiert wurden, wie man seinen eigenen kleinen Beitrag für ein gesünderes Klima leisten kann. Und egal ob man nun ein „Thunberg-Jünger“ oder ein „Klimawandel-Leugner“ ist, das Auto einmal stehenzulassen oder nicht jeden Tag Fleisch zu essen hat sowohl für die eigene Gesundheit als auch für die Gesundheit des Klimas gravierende Auswirkungen. Da fällt es – glaube ich – nicht schwer, aus welcher Überzeugung auch immer, diese Kampagne zu unterstützen; und wenn man den Zahlen von Global 2000 glaubt, kann man, wenn man z. B. statt der (in Österreich) durchschnittlichen 1,8 kg Fleisch pro Wochen nur 1,5 kg isst, seine CO2 Bilanz um ca. 120.000 g/Jahr verbessern – dies entspricht dem Ausstoß einer gefahrenen Strecke von ca. 1.000 km.

Ein weiter einfacher Schritt mit mehrfacher positiver Auswirkung ist, die Kinder nicht mit dem Auto in die Schule zu bringen. Die Initiative „Coole GEHEN zur Schule“ zielt neben mehr Verkehrssicherheit und mehr Bewegung eben auch auf mehr Klimabewusstsein ab. Es ist schön, dass das Projekt angenommen wird und unser Ortsbild in der Früh wieder von Kindern mit Schulrucksäcken geprägt ist. Und auch bei diesem Beispiel: unterstellt man, dass von 430 Volksschulkinder 100 Kinder nicht mehr mit dem Auto gebracht werden, würden allein dadurch ca. 20.000 km/Jahr gespart werden.
Als sichtbares Zeichen, dass der Gemeinderat über alle Fraktionen hinweg hinter der Kampagne steht, wurde der Ideenbaum auch bei der letzten Gemeinderatssitzung aufgestellt.
Auch beim Thema Klimawandel gilt: Gemeinsam erreicht man mehr.

Herzlichst



Stefan Steinbichler, Bürgermeister

Amtsblatt 529, Oktober 2019 (6,60 MB) - .PDF