Kabarettist, Schauspieler, Autor – und nun auch Musiker: Thomas Stipsits präsentierte zur Eröffnung des Purkersdorfer Kultursommers am 14. Juni eine neue Facette seines Könnens. Zum ersten Mal stand der 41-Jährige als Sänger auf der Bühne – mit einer sehr persönlichen Hommage an seinen großen Helden Georg Danzer. Unterstützt wurde er dabei von niemand Geringerem als Seiler und Speer.
Das Konzert bildete den Auftakt zum diesjährigen Purkersdorfer Kultursommer – und wie gewohnt war der Hauptplatz bestens besucht. Bis zu 6.000 Besucherinnen und Besucher strömten bei bestem Konzertwetter zur Bühne und ließen sich das kostenlose Event nicht entgehen. Wer keinen Platz direkt vor Ort ergattern konnte, hatte die Möglichkeit, das Event live über Radio Niederösterreich zu verfolgen.
Als Zeichen besonderer Wertschätzung durften sich sowohl Stipsits als auch Seiler und Speer bereits vor Konzertbeginn in das Goldene Buch der Stadt eintragen.
Den musikalischen Auftakt des Abends gestaltete um 19:00 Uhr die Vorband MaSchurAnz mit der Purkersdorfer Frontfrau Mandana Nikou, die das Publikum mit kraftvollem Mundart-Rock und -Pop auf den Abend einstimmte. „Wir finden es großartig, dass Purkersdorf mit solchen Konzerten auch lokale Acts unterstützt“, zeigte sich Nikou vor dem Auftritt erfreut, mit ihrer sechsköpfigen Band als Support-Act für Stipsits auf der Bühne stehen zu dürfen.
Der Hauptact startete gegen 20:15 Uhr, eingeleitet von Begrüßungsworten durch Bürgermeister Stefan Steinbichler, Vizebürgermeister Viktor Weinzinger, Kulturstadträtin Anja Rechberger, Veranstalter Niki Neunteufel, AK-NÖ-Präsident Markus Wieser sowie Stephanie Bieller vom Hauptsponsor Ergo.
Stipsits, bislang vor allem durch seine Kabarettprogramme, TV-Rollen und Buchveröffentlichungen bekannt, stellte sich erstmals als Sänger und Musiker vor. Er präsentierte eine Auswahl an Liedern von Georg Danzer – darunter Ollas leiwuand, Schau Schatzi, Weiße Pferde und Des kann doch no ned alles gewesen sein. Zwischen den Songs erzählte Stipsits kleine Geschichten – über Danzer, das Leben, seine Familie und seine steirische Heimat. Es wurde schnell klar: Diese Hommage war keine bloße musikalische Spielerei, sondern ein echtes Herzensprojekt.
Zu Danzer hat Stipsits eine ganz besondere Beziehung: „Ich hab ein eigenes Notfallprogramm. Wenn’s mir schlecht geht, hab ich eine Playlist mit 30 Danzer-Titeln. Die hör ich mir an – und dann geht’s mir in der Regel wieder gut“, verriet er vor einiger Zeit dem Kurier.
Auch die S.T.S.-Hymne Fürstenfeld stand auf der Setlist – kein Zufall, denn wie Stipsits verriet, war S.T.S.- Mastermind Gert Steinbäcker einer der Ideengeber für den heurigen Auftritt. Und Fürstenfeld wurde zu einem echten Highlight des Abends: Das Publikum sang lautstark mit, tanzte begeistert – es schien fast, als hätten sich viele, viele Steirer unter die Gäste gemischt.
Für den absoluten Höhepunkt sorgten jedoch zwei Gäste, mit denen kaum jemand gerechnet hatte: Christopher Seiler und Bernhard Speer betraten unter lautem Jubel als „geheime Special Guests“ die Bühne. Stipsits kündigte sie sichtlich stolz als „zwei langjährige Freunde“ an. Gemeinsam performten sie Songs wie Ham kummst und Ruaf mi net an – eine Session irgendwo zwischen Schmäh, Seele und Rock ’n’ Roll. Der Funke sprang sofort über: Handys leuchteten auf, das Publikum sang, tanzte und klatschte ausgelassen mit.
Zum Abschluss gab es natürlich noch Zugaben: mit Nur a klana Bua im Winter endete ein mitreißender Konzertabend – auch wenn viele ihn gerne noch länger erlebt hätten.
Doch vielleicht gibt es schon bald ein Wiedersehen, denn Stipsits schien seine musikalische Premiere in Purkersdorf sichtlich genossen zu haben:
„Ich sage mal ganz frech: Wir kommen wieder!“, versprach er zum Abschied.
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