Am 11. September fiel der Startschuss für das Forschungsprojekt „MiKiYo – Mobilitätsinitiative für Kids & Youngsters“ in der Kleinregion „Wir 5 im Wienerwald“ mit den Gemeinden Mauerbach, Gablitz, Purkersdorf, Tullnerbach und Wolfsgraben. Im Projekt werden maßgeschneiderte Mobilitätslösungen für Kinder und Jugendliche für ihre Freizeitaktivitäten entwickelt.
Wie kommen Kinder in Alltag von A nach B? Welche Verkehrsmittel nutzen sie und wo müssen sie außer der Schule eigentlich überall hin? Diesen Fragen gingen die Expertinnen Pamela Nolz von der FH ST. Pölten und Beate Hauser von Goodville Mobility in einem Workshop mit einigen Kindern und deren Eltern aus der Region nach. Der Workshop war in zwei Teile gegliedert: zuerst haben die Kinder ganz “altmodisch” ohne Google Maps ihre täglichen Wege auf dem Purkersdorfer Stadtplan eingezeichnet und so ihre Bewegungen in der Region visuell sichtbar gemacht. Die Volksschule Purkersdorf stellte dafür die Räumlichkeiten zur Verfügung.
Nachhaltige und autonome Mobilität für die junge Generation ohne Elterntaxi
Das Ziel der „Mobilitätsinitiative für Kids & Youngsters (MiKiYo)“ ist es, ein alltagstaugliches Mobilitätsangebot zu schaffen, speziell zugeschnitten auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen sowie deren Erziehungsberechtigten. Auf Basis einer detaillierten Erfassung der Mobilitätsnachfrage inklusive der Freizeitangebote für Kinder in der Region soll eine digital organisierte Mitfahrplattform entwickelt werden, die Kindern das Erreichen von Sport- und Kulturangeboten in der gesamten Region erleichtert, Eltern in ihrer Funktion als “Elterntaxi“ entlastet und dabei Verkehr und CO2 Emissionen reduziert.
Mitfahrplattform für eine klimaschonende Mobilität
Das Projekt MiKiYo will mit seiner Mitfahrplattform die Mobilitätswege von und zu Freizeitaktivitäten für Kinder und Jugendliche in der Region neu organisieren. Das AIT übernimmt die Federführung bei der Konzeption und Umsetzung des Projekts und bringt dabei seine umfassende Expertise in den Bereichen Mobilitäts- und Transportoptimierung ein. Der Fokus liegt dabei auf der Bewertung der Umwelt- und Verkehrseffekte. Neben den technischen und organisatorischen Aspekten stehen die Bedürfnisse der Kinder im Mittelpunkt der Forschung. Zudem wird untersucht, inwieweit ehrenamtliches Engagement zur Unterstützung der geplanten Mitfahrzentrale mobilisiert werden kann. Michael W. Cech, Bürgermeister von Gablitz und Vereinsobmann der Kleinregion "Wir 5 im Wienerwald", zeigt sich begeistert: „Mit der Mobilitätsinitiative MiKiYo gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung klimaschonender Mobilität für die jüngere Generation. Unser Ziel ist es, nicht nur das Verkehrsaufkommen zu verringern, sondern gleichzeitig die Lebensqualität in der Region zu steigern. Besonders freut es mich, dass dieses Projekt durch die Expertise des AIT so umfassend begleitet wird und so viele Eltern ihre Unterstützung zugesagt haben.“
Auch Stefan Steinbichler kam zum Workshop in der Volksschule Purkersdorf. „Unsere Region bietet zieht nicht nur wegen des vielen Grüns viele junge Familien an. Für uns alle ist im Alltag auch wichtig, dass die Verkehrs-Infrastruktur gut ausgebaut ist und man schnell und effizient alle Wege zurücklegen kann. Im Ortszentrum ist man natürlich viel zu Fuß unterwegs, aber auch das Fahrrad wird immer stärker genützt. Gerade mit Kindern hat man so viele Wege zu erledigen und ist oft unter Zeitdruck. Darum finde ich es besonders wichtig, die Eltern zu unterstützen und nicht nur für öffentliche Verkehrsmittel zu sorgen, sondern auch zb. mit der Bildung von Fahrgemeinschaften den Alltag zu erleichtern. Das Projekt mit den Experten des AIT, der FH St. Pölten, Goodville und Digitalsunray wird hier eine gute Datengrundlage herstellen um unseren Gemeinden fit für die Zukunft zu machen.
AIT-Projektleiter Christian Ecker erklärt: „Durch die enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden und lokalen Akteuren können wir gezielt auf die spezifischen Bedürfnisse der jungen Zielgruppe eingehen und nachhaltige Lösungen entwickeln, die langfristig wirken.“
Umsetzung: Ein Schritt Richtung nachhaltiger Mobilität
In den nächsten zwei Jahren sollen konkrete Mobilitätslösungen erarbeitet werden, von denen sowohl Eltern als auch Vereine in der Region profitieren. Gleichzeitig wird die Wirksamkeit der Maßnahmen in Hinblick auf die Reduktion des Autoverkehrs untersucht. Das Projekt leistet damit einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen und klimaschonenden Mobilität und trägt dazu bei, die Attraktivität der Region weiter zu steigern.
Projektpartner
Der Kleinregionale Trägerverein „Wir 5 im Wienerwald“ ist der regionale Projektpartner Als weitere Partner sind die Fachhochschule St. Pölten https://www.fhstp.ac.at/de , Goodville https://www.goodville.at/ und Digitalsunray https://www.digitalsunray.com/de/ beteiligt. Während sich die FH St. Pölten auf die sozialen Aspekte und die Bedürfnisse der jungen Zielgruppe konzentriert, arbeitet Goodville an aktiven Mobilitätsformen wie dem begleiteten Fahrradfahren. Digitalsunray steuert die technologische Grundlage für die digitale Mitfahrplattform bei.