Am Bauhof: 19 Männer arbeiten unermüdlich für ein schönes Purkersdorf

Xaver (Fahrerhaus) und Wolfgang im Unimog vor dem Bauhof.

Im Bauhof von Purkersdorf herrscht emsige Betriebsamkeit. Die 19 Männer, die hier arbeiten, haben alle Hände voll zu tun. Wolfgang Labermeyer, der Leiter des Bauhofs, und sein Stellvertreter Xaver Lubomirski koordinieren ein breites Spektrum an Aufgaben, das weit über die Pflege von Grünflächen hinausgeht. Wir sitzen im Provisorium, das seit fünf Jahren die Heimat des Bauhofs ist, sollte ein neues Gebäude geplant werden, würden die Bauhofmitarbeiter gern selbst ein wenig Hand anlegen.

„Wir sind hier Allrounder“, sagt Wolfgang, der seit 37 Jahren Gemeindemitarbeiter ist und seit 2006 Bauhofleiter. „Jeder hat seine Ausbildung und seine speziellen Fähigkeiten, aber im Grunde machen wir alle alles.“ Im Team gibt es Spezialisten: einen Schlosser, einen Tischler, einen Zimmermann, einen Maler und mehrere Elektriker. „Ich selbst bin gelernter Elektriker“, erzählt Wolfgang, „aber hier übernimmt jeder auch andere Jobs und ich die Koordination, Management- und Personalaufgaben.“

Kooperation mit anderen Gemeindeabteilungen

Im Sommer sind außerdem vier Praktikanten tätig und es gibt drei Saisonarbeiter. Die Arbeit am Bauhof ist vielseitig. Die  Grünraumpflege nimmt im Frühjahr und Sommer rund ein Drittel der Zeit in Anspruch – dazu gehört Unkraut jäten, mähen und die Pflege der rund 100 Blumenschalen, auch das Schneiden von Hecken und Bäumen. 

„Wir haben über 8000 Bäume im Baumkataster, die regelmäßig begutachtet und gepflegt werden müssen – wir pflanzen auch bis zu 15 Bäume im Jahr neu“, erklärt Wolfgang. Ebenso Teil der Aufgabe sind die Begleitflächen und alles, was in die Straßenbeleuchtung oder Verkehrsschilder hineinwächst. Verkehrsschilder werden ebenso vom Bauhof erneuert, eine Zusammenarbeit gibt es weiter mit dem Naturpark oder der Wipur.

Eigenverantwortung für private Grundstückseigner 

"Wir sind für 50 Straßenkilometer verantwortlich im Stadtgebiet“, weiß Xaver. Aber, und das ist den beiden wichtig: alles was aus Grundstücken herauswächst, ist Aufgabe der Eigentümer, wie auch im Winter der Gehsteig einen Meter neben der Grundstücksgrenze in die Verantwortung der Grundeigner fällt, was Räumungen und Streuung betrifft.

Die täglichen Kontrollfahrten nehmen viel Zeit Anspruch, oft wird auch gleich Müll mitentsorgt. Grundsätzlich gehen die Bauhofmitarbeiter proaktiv vor, aber es kommen auch täglich einige duzend Anrufe und viele Mails mit Infos zu diversen Dingen wie Verunreinigungen, Eisflächen, notwendigen Mäharbeiten und mehr, die Wolfgang checkt. „Mein Höchststand waren einmal 150 Anrufe“, lacht er. Die Aufgaben verteilt er entsprechend an seine Burschen. 

Zwei Männer sitzen an einem Tisch

Der typische Tag am Bauhof

Dienstbeginn und die Verteilung der Aufgaben ist täglich um 6:30 Uhr, um 10 Uhr ist eine halbe Stunde Pause für alle. Als um zehn Uhr alle kommen, ist schon viel Arbeit passiert, es wird geplaudert, gegessen und man sieht, dass die körperliche Arbeit herausfordernd ist. Manche dösen ein wenig, dann geht es weiter bis 14:30 Uhr. 

„Im Sommer gibt es Veranstaltungen, das macht mir viel Spaß – da müssen wir Bühnen, Tische, Bänke aufbauen oder unsere Hütten und Transport- und Fahrtendienste und kleine Elektroarbeiten leisten“, informiert Xaver. Die 43 Hütten werden auch an andere Gemeinden verliehen. Der Bauhof verfügt über einen multifunktionalen Fuhrpark, darunter Unimogs, PS-starke, wendige Gefährte für Gieß- oder Räumungsarbeiten, einen LKW, Mähfahrzeuge und mehr.

„Das Wetter spielt eine große Rolle in unserer Arbeit“, sagt Xaver. „Bei heißen Temperaturen müssen wir viel gießen. Im Winter hingegen stehen der Schneeräumdienst im Vordergrund und die Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten. Es gibt eine Urlaubssperre von 1. November bis 31. März.“

Am Bauhof und dazu 41 Alpakas

Wolfgang, der seit 37 Jahren im Bauhof tätig ist und aus Gablitz stammt, kennt die Herausforderungen des Jobs gut. Xaver ist in Wien aufgewachsen und lebt seit vielen Jahren in Hochstrass, wo er neben dem Job auch eine Landwirtschaft mitbetreibt. „Mit meinem Vater betreue und pflege ich 41 Alpakas“, erzählt er. „Die Arbeit hier und am Hof ergänzt sich gut.“

Der Bauhof von Purkersdorf ist ein unverzichtbarer Teil der Gemeinde. Die Männer sorgen dafür, dass öffentliche Flächen gepflegt und sicher sind, und unterstützen bei vielfältigen Aufgaben. „Heute helfe ich noch mit, wenn meine Kollegen 80 Kisten aus dem Hort verlegen, denn dort wird im Sommer ausgemalt und es kommen neue Möbel, wenn die Kinder in den Ferien sind“, erklärt er. 

Es ist wirklich immer was zu tun. „Es ist eine vielseitige und anspruchsvolle Arbeit“, sagt Wolfgang zum Schluss. „Aber wir machen sie gern, weil wir wissen, dass wir damit einen wichtigen Beitrag für ein schönes Purkersdorf leisten.“

Eine Gruppe von Menschen, die für ein Foto posieren

19.07.2024