Das Schloss stammt aus der frühen Babenbergerzeit und wird spätestens Mitte des 12. Jahrhunderts als „castrum Purchartstorf“ erwähnt. Die ursprüngliche Wasserburg mit starken Mauern und Schießscharten war von einem tiefen Wassergraben umgeben, der über eine Zugbrücke von Osten zugänglich war. An der Ostseite befanden sich Wehranlagen und ein viereckiger Bergfried, während die westliche Burgmauer von den massiven „Knöbeltürmen“ geschützt wurde.
1333 verkaufte Reinprecht von Wallsee die Herrschaft Purkersdorf mit Burg, Kirchenlehen und Forsten an die Habsburger. Von 1500 bis 1788 hatte das „Kayserliche Waldambt“ hier seinen Sitz. Nach der Vereinigung mit dem Oberstjägermeisteramt in Wien verblieb bis 1830 das Oberforstamt Purkersdorf im Schloss. Danach beherbergte es bis 1873 ein Forstamt, das später zur Forstverwaltung der Bundesforste wurde.
Das Schloss wurde 1529 und 1683 durch die Türken zerstört und jeweils wieder aufgebaut, zuletzt von Kaiser Leopold I. zwischen 1684-1688 ohne Türme. Um 1800 wurde die Hofküche zur Kanzlei der Forstverwaltung umgebaut. Nach einem Brand 1842 wurde das Schloss wiederhergestellt. 1896 wurde der Wassergraben eingeebnet und die Befestigungsanlagen abgetragen.
Heute beherbergt das Schloss die Forstverwaltung und das Bezirksgericht. Seit 1980 befindet sich auch das Heimatmuseum in einigen Räumen des Erdgeschosses, das seit 1986 ständige Ausstellungsräume bietet.
Adresse
Hauptplatz 6
3002 Purkersdorf

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