Orangello – Glücksgefühle beim ersten Biss

Klaus Pöchhacker

Eher durch Zufall ist Klaus Pöchhacker vor über 20 Jahren auf die Zitrusfrüchte gekommen: er kostete bei einem befreundeten Gastronomen Zitronenlikör und wollte dann im Handel ebenfalls welchen kaufen. So stellte er fest, dass es kaum Bio-Liköre aus Zitrusfrüchten im Handel gibt, die ohne Farbstoffe und Aromen auskommen. Aromen bei Produkten aus Zitrusfrüchten hinzuzufügen, fand Pöchhacker unnötig: er stellte seinen eigenen Orangenlikör ganz ohne Zusatzstoffe her. Dieser erste Versuch führte gleich zu einer großen Bestellung aus der Gastronomie. Noch lieber wollte aber Pöchhacker seine Produkte direkt dem Kunden präsentieren und bot seinen Likör auf Messen an. Daraus entwickelte sich dann sein Angebot auf Wochenmärkten: in Purkersdorf, Perchtoldsdorf und am Naschmarkt in Wien bietet er an jeweils einem Tag pro Woche ausschließlich Bio-Ware an.

Vom Orangenlikör hat sich das Sortiment Stück für Stück erweitert: eigentlich waren die Bio-Orangen anfangs nur Dekoration. Aus denen haben seine Frau und er zuerst Marmelade für den Eigenverbrauch gemacht, dann auch diese angeboten. Seine Marmelade mit den Schalenstücken ist etwas Besonderes: in den Schalen bleiben die Ölkapseln enthalten, die dann für ein außergewöhnliches Aroma sorgen. Neben frischen Orangen bietet er verschiedene Sorten Zitronen, Grapefruits, Clementinen, Mandarinen, Kumquats und Bergamotten. Auch zwei Sorten natives Bio-Olivenöl sind im Sortiment. Die Früchte werden in Absprache mit seinen Partnern wöchentlich angeliefert – je nachdem, was gerade geerntet wurde. Daraus werden dann auch Orangen-Gin und Zitronen- und Orangenhonig sowie die Marmeladen produziert.

Die Ware bezieht er direkt aus Italien: er kennt alle seine Partner in Apulien, Basilikata, Kalabrien, Kampanien persönlich, er weiß, wo und wie seine Früchte produziert werden und wer sie pflückt. Dabei verhandelt er auch nicht um den Preis, denn: „Ich will nicht auf Kosten anderer Gewinne machen. Die Leute, die die Früchte ernten sollen auch entsprechend bezahlt werden.“ Und natürlich wirkt sich dieser persönliche Zugang auch auf die Qualität aus: diese steht für Pöchhacker immer an erster Stelle – die „Glücksgefühle“ beim Verzehr seiner Produkte sind ihm am wichtigsten. Darum macht er auch weiter, obwohl er eigentlich schon in Pension gehen könnte – es macht ihm einfach Spaß, nach Purkersdorf zu kommen. Dort schaut man auf Qualität, meint er – die Kunden kaufen keine großen Mengen, dafür aber mit hoher Qualität.

 

07.03.2025