Mord vor Ort in Purkersdorf: spannender Krimi-Reigen

Mord vor Ort 2024

Passend zum Start der „Kuschel-Jahreszeit“ gab es am Donnerstag, 3.Oktober wieder einen Krimi-Abend in der Bühne, veranstaltet von der Stadtgemeinde Purkersdorf.

Durch den Abend führte Petra K. Gungl, die auch selbst aus ihrem neuesten Buch las. Á la Speed-Dating hatten die 12 Autoren genau 7 Minuten Zeit, aus ihren Werken zu lesen. Vizrbürgermeister Albrecht Oppitz eröffnete die Veranstaltung und freute sich, dass diese nun schon zum dritten Mal in Purkersdorf stattfindet.

Nicht nur das Publikum war fasziniert von den vielfältigen Geschichten. Auch die Autoren selbst hatten viel Spaß an der Interaktion und kamen sehr gerne in die Kulturstadt Purkersdorf, wo man Krimis offensichtlich zu schätzen weiß: das Interesse war groß.

Den Anfang machte Constanze Scheib, Wienerin. Sie las aus ihrem Buch „Mordshochzeit, Herrschaftszeiten“. Eine Hochzeit in einem abgelegenen Herrenhaus mit einer Gesellschaft, die unterschiedlicher nicht sein könnte, wird zur Nervenprobe.

Christian Scherl unterhält das Publikum nicht nur mit einem Auszug aus seinem „Tod am grünen See“, sondern auch mit seinem schauspielerischen Talent: die Dialoge in steirischem Dialekt finden beim Publikum großen Anklang.

Ebenso im Dialekt und locker-flockig zum Fürchten: die Spezialistin für Pflanzengifte Klaudia Blasl liest aus ihrem Buch „Gärten, Gift und große Liebe“ eine Frau, die von ihrem Ehemann und ihrer Schwiegermutter tyrannisiert wird und sich ihr Wissen um die Kraft der Kräuter zunutze macht um sich die beiden vom Hals zu schaffen. So einfach geht morden…

Bastian Zach, eigentlich bekannt für seine Krimis mit morbidem Flair aus dem Wien des 19. Jahrhunderts, las aus seinem neuesten Werk: der Männertrip der Freunde Lars und Mike zu einem Heavy Metall Open Air Festival startet mit einer Leiche, die in der Luft baumelt. „Dead over Wacken“ verspricht Spannung und ein ungewöhnliches Ambiente.

Lukas Pellmann lässt seinen Privatdetektiv Nikolaus Lauda eine Leiche in einem Weintank entdecken und schildert die spannende – leider vergebliche Verfolgungsjagd. Sein Buch „Ruhe sanft am Neusiedler See“ ist das dritte aus der „Neusiedler See“-Reihe mit dem Flair des Steppensees.

Der Bestseller-Autor Andreas Gruber unterhält das Publikum nicht nur einer Lesung, sondern auch mit persönlichen, zum Beispiel seinem „Nutellaproblem“. Bei seiner Lesung wählt er eine Textstelle aus seinem Buch „Rachefrühling“. Sehr anschaulich nimmt er sein Publikum auf die „Dritte Mann-Tour“ in den Untergrund von Wien mit, wobei sein asthmatischer Detektiv Walter Pulaski Opfer eines Überfalls wird.

Günther Neuwirth schildert anschaulich ein Bettgespräch zwischen seinen Protagonisten Bruno Zabini und seiner Lebensgefährtin Freifrau Luise von Callenhof. So idyllisch bleibt es aber für die beiden nicht – in „Südbahn nach Triest“ muss Zabini dann den Mord an einer wohlhabenden Witwe aufklären.

Danach folgt Gänsehaut pur: Petra K. Gungl alias Petra Liebkind – die Organisatorin und Moderatorin gibt eine Probe ihres schriftstellerischen Talents: in ihrer Kurzgeschichte aus „Mordszeit“ schildert sie anschaulich aus einer ganz ungewöhnlichen Perspektive häusliche Gewalt und dann doch ausgleichende Gerechtigkeit. In nur wenigen Minuten reißt sie das Publikum förmlich mit. 

Gert Weihsmann nimmt das Publikum mit „Pistentod in Lech“ in die Berglandschaft Österreichs und bringt das Publikum mit der detaillierten Schilderung eines Lawinenabgangs zum Schaudern.

Ulrike Moshammers Bücher spielen im besonderen Flair des Ortes Bad Gastein. Die beiden sehr verschiedenen Freundinnen Nora und Valerie versuchen gemeinsam den Mord am „Schnitzelkönig“ aufzuklären. War ein Geschäftspartner, ein Mitarbeiter oder gar ein Familienmitglied, der den Gastronomen aus dem Weg geräumt hat?

Gudrun Wieser siedelt ihre Krimis in der steirischen Landeshauptstadt Graz an. Sie las aus ihrem neuesten Krimi „Die Mur schweigt“. Dieser spielt im Jahre 1883 und dreht sich um einen Serienmord an Menschen, die mit dem ältesten Gewerbe der Welt zu tun haben.

Herbert Dutzler entführte das Publikum zum Abschluss noch ins Ausseerland und lässt seine schrulligen Protagonisten im Dialekt über ein wichtiges Hilfsmittel bei der Ermittlung diskutieren: den Schnaps. Aber ganz so konfliktfrei geht es nicht weiter – denn: Konflikte sind das, wovon Krimiautoren leben, wie er betont.

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04.10.2024