Robert Lichal, der ehemalige Verteidigungsminister der Republik Österreich ist am 25.4. im Alter von 91 Jahren verstorben.
Zum Begräbnis des Purkersdorfers finden am 14. Mai große Feierlichkeiten und die Beisetzung am Purkersdorfer Friedhof statt.
Es werden viele Gäste der Bundesregierung, darunter Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und ein Großaufgebot des Österreichischen Bundesheeres erwartet.
Ablauf des Begräbnisses
Ab 11 Uhr ist die Kirche für die Verabschiedung geöffnet.
Um 14 Uhr findet die Heilige Messe statt.
Im Anschluss gehen die Familie und alle Teilnehmenden sowie ein Großaufgebot des Österreichischen Bundesheeres gemeinsam zur letzten Ruhestätte am Purkersdorfer Friedhof.
Zwischen 14 und 17 Uhr fliegen aus Ehrenbezeugung, Respekt und Hochachtung zwei bis vier Eurofighter Kampfjets über das Purkersdorfer Stadtgebiet.
Der Hauptplatz ist den gesamten Tag gesperrt.
Kaiser Josef-Straße und Berggasse sind vorübergehend (nach der Messe) gesperrt.
Bürgermeister Stefan Steinbichler zum Tod von Robert Lichal: „Er war sehr engagiert in vielen Bereichen, besonders für die Jugend hatte er immer ein offenes Ohr und hat viele Projekte gestartet. 1994 wurde ihm der goldene Ring der Stadt Purkersdorf verliehen. Er war wirklich ein ‚Sir‘ der alten Riege. Ich werde ihn vermissen!“
"Wir entsenden das allerherzlichste Beileid an die gesamte Familie, Freunde und Wegbegleiter. Viel Kraft auf dem letzten Weg."
Worte zum Abschied von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner
Die Worte der derzeitigen Verteidigungsministerin Klaudia Tanner: „Robert Lichal setzte sich unermüdlich für den Ausbau der Miliz ein. Während seiner Amtszeit von 1987 bis 1990 wurde die Miliz als Bauprinzip des Bundesheeres in der Verfassung verankert. Er war ein leidenschaftlicher Kämpfer für seine Ideen. Meine Anteilnahme gilt allen Angehörigen. Ich wünsche ihnen für diese schwierige Zeit viel Kraft.“
Robert Lichal wurde 1932 in Wien geboren. Von 1987 bis 1990 übte er das Amt des Verteidigungsministers aus. In seiner Amtszeit wurde die Milizstruktur in der Verfassung festgeschrieben und Österreichs Bundesheer wurde durch Lenkwaffen modernisiert. Während seiner Amtszeit erfolgte die Durchsetzung der Draken als Abfangjäger und die Stationierung der Draken in Zeltweg. 1990 bis 1994 war er ein weiteres Mal Abgeordneter zum Nationalrat und Zweiter Präsident des Nationalrates. Er war außerdem der jüngste Hofrat in Niederösterreich. Er selbst hatte als junger Mann nicht im Heer gedient.
Zitate des Politikers Robert Lichal
Hier einige Zitate von Robert Lichal, der als Politiker mit „Ecken und Kanten“ wahrgenommen wurde, entnommen aus einer ORF-Sendung aus 1988:
„Eine lockere Auffassung von Ordnung ist ok, aber bitte mit Zirkusstückchen allein, kann man das Zusammenleben von Menschen in der Gemeinschaft nicht regeln.“
„Wie ich höre, werde ich (von den Menschen) verstanden, das ist ein Positivum für einen Politiker. Wenn man lang um den Brei herumredet, dann wird alles zerredet und es klinkt sich der Zuhörer aus. Der Österreicher und die Österreicherin sind nicht Politiker, viele bekommen die Politik nur am Rande mit, da ist es wichtig in einer verständlichen Sprache Probleme aufzubereiten. Ich glaube, dass mir das gelingt.“
„Die antiautoritäre Erziehung, ..., hat Menschen unglücklich gemacht. Aus meiner eigenen familiären Erfahrung (gekürzt) weiß ich, dass man einen Autoritätsbegriff braucht. Das lässt sich auch auf den Staat übertragen, der ebenso eine Art der Gemeinschaft vieler Menschen ist. Es kann nicht jeder tun und lassen, was er will. Es braucht einen Ordnungsbegriff.“
„Es ist bekannt, dass ich aus der christlich-sozialen Wurzel stamme.“
„Ich stehe für Loyalität, für Ordnung in der Partei, und dafür, dass man den Leuten sagt, was man vorhat.“